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Zimmererpräsident in der Kommunalpolitik

Zahlreiche Zimmerer engagieren sich in der Kommunalpolitik: Der LIV stellt sie auf den jeweiligen Innungshomepages vor.

Herr Aicher, warum wollten Sie sich in der Kommunalpolitik einbringen?
Ich wollte nicht nur immer über die Politik reden, sondern mitwirken – unabhängig von einer Partei.

Inwiefern kämpfen Sie dort für Ihren Berufsstand?
Mir ist es wichtig, dass die KMUs, also die kleinen und mittleren Unternehmen, florieren. Denn sie sind die finanziellen Schnellboote der bayerischen Wirtschaft und halten jedem Wellengang stand – im Gegensatz zu den Flaggschiffen der Industrie, die bei hohem Wellengang gleich eine große Krise hervorrufen.

Was folgt daraus?
Wir müssen gute Bedingungen für die KMUs schaffen und ihnen zum Beispiel Gewerbeflächen und die notwendige Infrastruktur zur Verfügung stellen.

Und was waren Ihre größten Erfolge fürs Handwerk?
Im Kreisrat habe ich mich dafür eingesetzt, dass viele kommunale Projekte in Holzbauweise umgesetzt werden: Im benachbarten Brannenburg wurden zum Beispiel drei Schulen aus Holz gebaut. Außerdem werde ich in den Gremien oft nach meiner Einschätzung als Zimmererpräsident gefragt.

Welchen Rat geben Sie in diesem Fall?
Wir sollten auf jeden Fall in Holz bauen, diesen Baustoff immer als Alternative positionieren und nicht auf energieintensive Baustoffe setzen. Und: Wir sollten auf lange Sicht planen und den Rückbau beim Lebenszyklus bedenken.

Und warum braucht es mehr Zimmerer in der Kommunalpolitik?
Da gilt der Leitsatz: Gemeinsam sind wir stark! Je mehr Leute von uns in den Kommunen sitzen, desto mehr erreichen wir für die Branche und den Menschen vor Ort.

Wie vereinbaren Sie ihre Ehrenämter mit dem Betrieb?
Am Anfang war das sicher schwierig und es waren damit finanzielle Einbußen sowie familiäre Einschränkungen für meinen Betrieb verbunden. Außerdem hatte ich gerade mit meiner Frau eine Familie gegründet.

Aber mittlerweile sind meine beiden Töchter in den Betrieb eingestiegen und auch meine Ehefrau steht absolut hinter mir. Das ist ungemein wichtig, sonst würde das alles nicht funktionieren.

Seit 30 Jahren Kommunalpolitiker im Landkreis Rosenheim: Der Präsident des Zimmererverbandes Peter Aicher.

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