89 freigesprochene Zimmerergesellinnen und -gesellen
Erfolgreiche Nachwuchsförderung im Zimmererhandwerk beginnt mit frühzeitiger Planung und einer Investition in die Zukunft. So ist es etwas mehr als dreieinhalb Jahre her, dass die Zimmererinnung Rosenheim mit der Kampagne „Zunft schafft Zukunft“ begann, aktiv Zimmerernachwuchs zu finden und Fachkräfte an die Region zu binden. Den ersten „Erfolg“ der Nachwuchskampagne konnten stolze Eltern, Verwandte und Freunde sowie die Innung selbst am 2.August sehen, als feierlich 89 Nachwuchskräfte freigesprochen wurden.
So viele junge Menschen wie nie starteten aufgrund der Aktion der Zimmerer vor nicht ganz drei Jahren an der Berufsschule Bad Aibling ihre Zimmerer-Ausbildung. 89 davon halten jetzt ihren Gesellenbrief in den Händen und sind in der festlich geschmückten Abbundhalle der Zimmerei Maicher in Tattenhausen mit dem traditionellen Freispruch offiziell in den Stand des Gesellen/der Gesellin erhoben worden.
Höhepunkt der Veranstaltung war die feierliche Überreichung der Gesellenbriefe. Stolz nahmen die jungen Zimmerer und die fünf Zimmerinnen ihre Urkunden entgegen, begleitet von den Glückwünschen durch Obermeister Thomas Pichler und seinen Stellvertreter Franz Wörndl. Auch die Ausbilder, Ausbildungsbetriebe und Familien freuten sich mit den Nachwuchskräften und sprachen ihre Anerkennung aus.
Die herausragende Prüfungsleistungen der drei Jahrgangsbesten Georg Altermann, Christoph Sinhart und Anian Mair wurden gesondert ausgezeichnet und mit Gutscheinen belohnt. Zusätzlich darf sich Christoph Sinhart, der Jahrgangsbeste aus dem Bereich Praxis, im kommenden bayerischen Leistungswettbewerb messen.
Nach Eröffnung der Veranstaltung begrüßte Landrat Otto Lederer mit einer inspirierenden Rede alle Anwesenden und lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Innung Berufsschule und den Betrieben, die alle an einem Strang ziehen. Ihm schlossen sich der 1. Bürgermeister von Großkarolinenfeld Bernd Fessler, der Leiter der Berufsschule Bad Aibling Jürgen Ersing, der Regionalleiter der Sparkasse Rosenheim Günther Steer und Peter Aicher, Präsident des Landesinnungsverbands des Bayerischen Zimmererhandwerks (LIV), an.
Die Rede von Obermeister Thomas Pichler war mit sehr vielen tiefgreifenden und berührenden Exempeln aus dem Leben und Beruf des Zimmerers gespickt. Außerdem forderte er die frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen auf, sich der stetigen Fort- und Weiterbildung im Berufsleben zu stellen um die Jahrhunderte alte Tradition unseres schönen Zimmererberufs auch der nächsten Generation weiterzugeben. Er mahnte aber auch, den materiellen Dingen im Leben nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken sollen und stattdessen das wirklich Wichtige im Leben mehr zu schätzen: Gesundheit, Glück und Zufriedenheit – außerdem riet er zu etwas mehr Demut.
Kreishandwerksmeister Rudolf Schiller erhob alle Absolventinnen und Absolventen mit dem traditionellen Freispruch in den Gesellenstand.
Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Band "Mitteroim Musi" umrahmt, die mit ihren Melodien für eine festliche Atmosphäre sorgte. Zum Schluss verabschiedete sich Obermeister Thomas Pichler mit den Worten:
„Behalt´s eich immer den Muad und die Offenheit für wos Neis im Beruf und in eicham Lebn. Seid´s strebsam und tragd´s eichan Beruf mit Stoiz nach draußen und führt´s euren Beruf immer mit Herzblut aus – er wird sich in eurer Arbeit wieder spiegeln“