Von der Landesmeisterschaft ins Nationalteam
Jakob Schäf, frisch freigesprochener Zimmerergeselle und Mitarbeiter der Zimmerei Stark in Auhausen, belegte bei der Deutschen Meisterschaft im Bauhandwerk 2024 in Bühl (Baden-Württemberg) den vierten Platz. Darüber hinaus wurde er als neues Mitglied in die deutsche Zimmerer-Nationalmannschaft berufen. Den ersten Platz sicherte sich Finn-Rouven Suchau aus Schleswig-Holstein.
Herr Schäf, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Platzierung in der Deutschen Meisterschaft und der Berufung ins Nationalteam! Wie bewerten Sie den Wettbewerb und Ihre Leistung?
Vielen Dank! Nach meinem Sieg beim bayerischen Landeswettbewerb war für mich sofort klar, dass ich auch bei der Deutschen Meisterschaft dabei sein möchte – das war eine einmalige Gelegenheit! Der Wettbewerb selbst war sehr anstrengend, wir haben acht Stunden am Tag gearbeitet.
Die Aufgabe war deutlich anspruchsvoller als auf Landesebene, aber angemessen: Wir sollten ein Viertel einer Turmspitze bauen, sodass am Ende vier Einzelteile zusammengefügt werden konnten. Daher war ich am Ende sehr stolz, als ich das fertige Modell sah.
Mit meiner Leistung bin ich zufrieden, auch wenn ich einen kleinen Fehler gemacht habe, der mich einige Punkte gekostet hat. Ich sage mal so, jetzt würde mir das nicht mehr passieren, nachher ist man immer schlauer. Aber für mich war es nicht so wichtig, zu gewinnen – es war einfach ein tolles Gefühl, so viele Menschen mit gemeinsamen Interessen kennenzulernen.
Auf Ihre Leistungen beim Wettbewerb wurde auch die deutsche Zimmerer Nationalmannschaft aufmerksam, welche Sie als neues Mitglied auserkoren hat. Wie haben Sie darauf reagiert?
Nach der Siegerehrung am Abend wurde ich direkt gefragt ob ich Teil des Nationalteams sein möchte. Auch da war mir sofort klar: Das ist eine einmalige Chance, da muss ich mitmachen!
Diesen Monat startet das erste Training in Biberach. Ich bin schon sehr gespannt wie alles abläuft und freue mich darauf viele neue Leute kennenzulernen, von denen ich jetzt noch gar nicht weiß. Ich hoffe ich kann dann später zurückblicken und sagen: Es war eine sehr coole Zeit.
Wie geht es bei Ihnen nun weiter? Hat die Teilnahme an dem Wettbewerb und die Nominierung zur Nationalmannschaft Ihre beruflichen Pläne beeinflusst?
Eigentlich nicht. Ich bin gerade erstmal noch Geselle und möchte auch im Betrieb bleiben, da es mir hier sehr gut gefällt. Später werde ich sicher mal auf die Meisterschule gehen, aber genaueres habe ich noch nicht geplant.
Mein Betrieb, die Zimmerei Stark, unterstützt mich in allen Belangen. Schon während der Kreis- und Landesmeisterschaften wurde ich freigestellt und konnte an Vorbereitungskursen teilnehmen. Nach dem Wettkampf war mein Chef sehr stolz auf mich. Ich freue mich auf alles, was noch kommt, und bin dankbar für die Unterstützung, die mich auf diesem Weg begleitet.